Kommentar: Kontrolle versagt
■ Wir alle zahlen Kammer-Mißwirtschaft
In der Angestelltenkammer geht es drunter und drüber. Da versilbert ein Mitarbeiter der Kammer-Tochter seine beruflichen Kenntnisse, und seine Vorgesetzte erklärt eidesstattlich, von nichts gewußt zu haben. Schon vier Monate zuvor hat sie allerdings eine „Nebentätigkeits-Genehmigung“ für genau diesen Mitarbeiter und genau diese Firma unterschreiben. Der Kammer-Geschäftsführer weiß ausweislich eines internen Protokolls von diesen Vorgängen, erklärt sich öffentlich aber für dumm. Und die DGB-Mehrheitsfraktion im gewählten Kontrollgremium versucht, den Skandal mit einer Firmen-Umgruppierung unter den Teppich zu kehren.
Handelte es sich hier um ein normales Unternehmen, könnte man nur dringend davon abraten, weiterhin mit ihm zusammenzuarbeiten. Doch gut 300.000 BremerInnen in sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen haben diese Freiheit leider nicht. Mit 22 Millionen Mark Zwangsabgaben tragen sie jedes Jahr zur Aufrechterhaltung der Kammer-Mißwirtschaft bei.
Und was ist mit der staatlichen Kontrolle? Alles was der zuständige Wirtschaftssenator Claus Jäger bisher in dieser Sache von sich hören ließ, war Mitte vergangenen Jahres ein freundlicher Brief an die Angestelltenkammer, den Unsinn mit den Auslandsgeschäften doch bitte zu lassen. Achtung CDU: Die Sache ruft nach einem Untersuchungsausschuß. Dirk Asendorpf
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