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Konservierung veralteter Strukturen

■ betr.: „... und manche haben noch Arbeit, „Watschen für Theo Wai gel“, taz vom 7. 3. 96

Anders als die Arbeitgeberseite oft behauptet, sind nicht Lohnhöhe und Lohnnebenkosten das eigentliche Problem, sondern die technologisch und rationalisierungsbedingte Arbeitslosigkeit. Wie sonst wäre es möglich mit wesentlich weniger Personal mehr zu produzieren?

Als Gegenmaßnahmen helfen nur radikale Arbeitszeitverkürzungen, nach Möglichkeit „ohne Lohnausgleich“ sowie intensive Maßnahmen wie ABM und „Arbeit statt Sozialhilfe“, wobei die ABM-Bedingungen wieder dem Stand zu Anfang der achtziger Jahre angepaßt werden müßten, damit sie auch von sozialen Institutionen ohne Möglichkeit zur Eigenbeteiligung genutzt werden könnten. Viele dieser Organisationen betreiben erstaunliche Anstrengungen, die ABM-Beschäftigten zu qualifizieren und nach Möglichkeit auch dauerhaft zu beschäftigen.

Jede Mark, die in den sozialen Bereich fließt, ist arbeitsplatzschaffender angelegt, als entsprechende Subventionen in den strukturell überalterten Altindustrien, bei denen es nur noch um Konservierung veralteter Strukturen geht. [...] Michael Heinen-Anders,

Troisdorf

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