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Konfliktkröten auf Leiter

Heidelberger Kriegsmessung wirft Fragen auf

„Mehr Kriege, aber weniger Konflikte“, beschrieb epd gestern das Rumoren im Pulverfass Welt. Ist das nun eine hoffnungsfrohe oder niederschmetternde Entwicklung? Wozu teure Kriege vom Zaun reißen, wenn ihnen kaum noch Konflikte zugrunde liegen? Will man unter Gleichgesinnten bloß angesagte Rüstungsgüter ausprobieren, so dass immer mehr Kriege als bellizistische Modenschauen im besten Einvernehmen der Kombattanten geführt werden? Ein Krieg, klärt die Meldung prompt auf, ist ein eskalierter Konflikt, während bei schwindender Teilnehmerzahl ein Krieg – etwa der im Sudan – zum Konflikt degradiert werden kann. Entsprechend schwanken die Messwerte. Aufgezeichnet werden die Kriegsniederschläge und Konfliktgraupel von einem „Heidelberger Konfliktbarometer“, das im dort ansässigen Institut für internationale Konfliktforschung untergebracht ist, und ebenfalls Fragen aufwirft: Warum ein Konfliktbarometer und kein Massakermanometer oder Scharmützelsonar? Und darf man die dort beschäftigten Forscher guten Gewissens als „Konfliktkröten“ bezeichnen oder sind es hehre Friedensfröschlein? Unstrittig ist nur, dass die Wissenschaftler ihre Forschungen in einem riesigen Einmachglas auf einer Holzleiter sitzend verrichten.

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