piwik no script img

Kompromiß zur Schwarzmeerflotte

Muchalatka (Reuter) — Rußland und die Ukraine wollen die umstrittene Schwarzmeerflotte für eine Übergangszeit unter gemeinsames Kommando stellen. Dies vereinbarten am Montag abend die Präsidenten Boris Jelzin und Leonid Krawtschuk in Muchalatka auf der Krim. Mit dem Kompromiß wurde die Aufteilung der Flotte, die von beiden früheren Sowjetrepubliken beansprucht wird, um drei Jahre verschoben. Krawtschuk erklärte nach dem Treffen, Jelzin und er würden das Oberkommando während der Übergangszeit gemeinsam ernennen und entlassen. Der Flottenstützpunkt Sewastopol werde bis 1995 gemeinsam benutzt.

Außerdem, so Krawtschuk, würden nach der Vereinbarung während der drei Jahre die Einzelheiten des weiteren Verfahrens erörtert. Jelzin äußerte die Hoffnung, daß es in drei Jahren leichter sein werde, eine Lösung zu finden. Die Gesellschaft werde dann ihre „Krankheit“ überwunden haben. Krawtschuk sprach von einer wohldurchdachten Entscheidung, die sich im Einklang mit der Realität in beiden Ländern befinde. Sie werde auch die Offiziere der Flotte beruhigen.

Eine Rolle für die Militärstrukturen der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) sieht der Flottenkompromiß nicht vor. Eine erste Einigung Rußlands und der Ukraine über die Schwarzmeerflotte am 23.Juni war unterlaufen worden, als ein kleines Küstenwachbott von der Krim in die Ukraine desertierte.

Siehe auch Kommentar auf Seite 10

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen