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Kompromiß - betr.: "Verdunkelungsgefahr für 4 Fenster", taz vom 16.4.1996

Betr.: „Verdunkelungsgefahr für 4 Fenster“, taz hh 16.4.96

Weder die GALtona noch ich persönlich haben „die Baugenehmigungs-Bewilligung gekippt“.

Vielmehr haben wir, wie schon Anfang März im Sanierungsausschuß, den Bauantrag für den Neubau genehmigt, und zwar unter ausdrücklicher Befürwortung der vorgesehenen Nutzungsmischung, die wir für richtungsweisend halten (was wir Bauantragstellern und zukünftigen BewohnerInnen auch schon persönlich zum Ausdruck gebracht haben).

Wir haben auch in keinem beteiligten Ausschuß beschlossen, daß zwischen Alt- und Neubau „ein Abstand von mindestens 1,30 m gewahrt“ bleiben muß; deshalb verstößt unser Beschluß auch nicht gegen geltendes „Baurecht (geschlossene Blockrandbebauung)“.

(...) Deshalb kann man auch nicht von unserer einseitigen „Interessenabwägung zugunsten der AltbewohnerInnen“ sprechen.

Vielmehr haben wir einen schwierigen Kompromiß zwischen unterschiedlichen Interessen herbeigeführt und unterscheiden uns damit ganz erheblich von der STEG, die ausschließlich eine Seite der Betroffenen unterstützt (siehe auch unten, 5). Uns ist dabei schmerzlich bewußt gewesen, daß dieser Kompromiß von beiden Seiten eine Änderung ihrer bisherigen Ansprüche an diesen Standort verlangt.

Eine „zeitliche Verzögerung“, die „Baukosten in die Höhe treibe“, haben wir keineswegs verursacht; daß „das Ding platzt“, ist von uns nicht beabsichtigt und wird durch unseren Beschluß auch nicht verursacht.

...) Ob „STEG-Sprecher Dohren-dorf“ über meine „stadtplanerische Kompetenz“ zu urteilen in der Lage ist, sei angesichts der Bilanz seiner früheren Tätigkeit im Sanierungsgebiet Chemnitzstraße dahingestellt; daß aber die STEG die NachbarmieterInnen „bereits 1991 informiert und keinerlei Widerstand“ habe feststellen können, ist offenkundig eine bloße Schutzbehauptung.

Vielmehr hat der zuständige Gebietsbetreuer der STEG, Axel Frömann, in öffentlicher Ausschußsitzung im Februar 1996 zugegeben, daß das persönliche Gespräch mit den AltbaumieterInnen von der STEG bisher nicht geführt wurde; dies hat er selbst daraufhin erst im Februar/März nachgeholt.

Mit freundlichem Gruß

Olaf Wuttke, Vorsitzender der

GALtona-Fraktion

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