Specht der Woche: Kommt zusammen, lernt euch kennen
Christian Specht, 47, hat ein Büro in der taz und zeichnet. Monatlich richtet er die Kunst AG aus, das nächste Mal am 28. April
Normalerweise stelle ich in dieser Kolumne ein Bild von mir aus. Diese Woche habe ich den Platz freigemacht für ein Bild der Ex-Chefredakteurin Ines Pohl. Vor gut einem Jahr hat sie dieses Porträt von mir gezeichnet. Ich erkenne mich auf dem Bild gut wieder, weil ich immer in meinem Büro sitze und male. Wenn auch selten mit Tuschkasten.
Mit dem Porträt will ich Werbung machen für meine Kunst AG. Alle sind herzlich eingeladen, sich zu mir zu setzen. Die Kunst AG findet einmal im Monat in meinem Büro statt, dem großen Konferenzraum (1. Stock, Aufzug vorhanden).
Bei dem Treffen geht es mir um den Abbau von Berührungsängsten. Politiker reden immer wieder von Inklusion und Teilhabegesetz. Wichtig ist aber auch, dass sich die Gesellschaft mit dem Thema auseinandersetzt. In meinem Alltag erlebe ich es immer wieder, dass manche Leute Behinderte als „Spasti“, „Opfer“ oder „Scheiße“ beschimpfen. Letztens auf dem gemeinsamen Heimweg mit einem Bekannten von mir, der nicht so gut laufen kann und eine ganz andere Sprache hat, haben die Leute die einfach nur blöd geguckt. Das nervt.
Mit meiner Kunst AG möchte ich dabei helfen, dass die Leute zusammenkommen. Es ist ein nettes Beisammensein mit Bildern. Behinderte gelten immer noch als Störfaktor. Manche lächeln über Theaterprojekte wie „RambaZamba“ in der Kulturbrauerei, bei dem auch Behinderte mitspielen. Ich will die Anerkennung von Leistungen fördern und mit meiner Kunst AG einen Raum für Menschen mit und ohne Behinderung schaffen. Protokoll: GJO
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