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KommentarProfis gegen Partei

■ Bei den Grünen schwelt ein Konflikt

Die grüne Basis macht Ernst mit der personellen Erneuerung ihrer Funktionärsriege. Der klare Sieg des 18jährigen Till Stenzel im Rennen um den zweiten Platz auf der Bundestagsliste, der immerhin zwei gestandene Bürgerschaftsabgeordnete souverän hinter sich ließ, läßt für die Aufstellung der Bürgerschaftsliste ebenfalls das große „Prominentenjagen“erwarten. Und bei allem Charme, den die Wahl des Jungpolitikers ausstrahlt, steckt dahinter doch ein veritables Problem, das die Bremer Grünen lösen müssen, wenn sie sich nicht kurz vor der Wahl selbst zerfleischen wollen.

Die Mitglieder verlangen nach frischen Wind in den Gremien. Zu sehr haben sich ihre VertreterInnen an die allfälligen Rituale angepaßt, lautet der unterschwellige Vorwurf. Aber jene, die dort Politik machen, sind stolz darauf, nicht mehr als bunte Sponti-Truppe belächelt, sondern als FachpolitikerInnen anerkannt zu werden.

Aber genau da liegt das Problem: Offenbar zweifeln viele Basis-Grüne an der Kompetenz ihrer VertreterInnen. Und wenn sie schon ebensowenig Ahnung vom Fach haben wie ein frischer Teenager, dann kann man auch die Jugend nach vorne lassen. Daß fachliches Wissen auch bei den Grünen anerkannt wird, zeigt die unangefochtene Position der Arbeitsmarkt-Spezialistin Marieluise Beck. Aber die grüne Bürgerschaftsfraktion hat Probleme, ihre Qualitäten dem eigenen Parteivolk verständlich zu machen. Joachim Fahrun

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