Kommentar: Nur Mut!
■ Die Grünen streiten um neue Köpfe
Die Zukurzgekommenen meckern natürlich – unter den zwölf Kandidaten, die jetzt vom Landesvorstand der Grünen für die Bürgerschaft vorgeschlagen wurden, fehlen sechs aus der alten Fraktion. Vergessen sind die guten Gründe für Rotation – heute muß es bei den Grünen begründet werden, wenn jemand nicht auf seinem sicheren Listenplatz sitzen bleiben soll.
Dabei hat die Fraktion in dieser Legislaturperiode wenig kämpferisches Profil gezeigt. Sie hat mehr alte Wunden geleckt als neue Positionen aufgebaut. Haben sich die Köpfe aus der grünen Fraktion in den zentralen Auseinandersetzungen mit der großen Koalition in dieser Stadt als die Vordenker einer anderen Politik empfohlen? Derartiges ist nur selten auffällig geworden.
Immer öfter hört man in den Reihen der SPD bei denen, die lieber rot-grün regieren würden, die Frage: „Mit wem sollten wir denn bei den Grünen koalieren?“ Wenn die Grünen diese Frage beantworten wollen, müssen sie eher noch mutiger werden als der Landesvorstand und mehr neue Köpfe auf die Liste setzen. Bei der Kandidatennominierung Mitte Februar darf es kein Argument sein, daß XY schon vier Jahre da sitzt oder als Beiratsmitglied oder daß Bremen-Nord in der Bürgerschaft „vertreten“ sein möchte. Die Grünen brauchen kompetente Köpfe mit Profil – sonst liefern sie nur Argumente für die Fortsetzung der großen Koalition. Kerstin Schneider
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