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Kommentar zur BinnenschifffahrtKollision der Interessen

Kommentar von Petra Schellen

Das nationale Hafenkonzept beschwört einmal mehr den Konflikt zwischen Gewerkschaftern und Umweltschützern herauf.

H ätte die Politik die Umweltverbände bloßstellen wollen, sie hätte es kaum geschickter anstellen können: Nicht nur beschwört das neue "nationale Hafenkonzepts" den altbekannten Konflikt zwischen Gewerkschaftern und Umweltschützern einmal mehr herauf: Was den einen in Aussicht gestellte Jobs, sind den anderen naturbelassene Landschaften. Dazu, so scheint es, kommt nun auch noch eine Art Flügelkampf innerhalb der Öko-Fraktion: auf der einen Seite die Natur-, auf der anderen die Klimaschützer.

Richtig ist: Wer die Binnenschifffahrt fördert, schont das Klima - vorausgesetzt, die Schiffe sind einigermaßen auf dem neuesten technischen Stand. Sonst nämlich geht die Rechnung nicht auf. Wer damit allerdings rechtfertigen will, Flüsse tiefer zu legen, nimmt die Zerstörung manch wichtigen Biotops in Kauf.

Im Zweifel würde man sich entscheiden müssen - und zwar für den Klimaschutz. Allerdings sind die Argumente derjenigen, die nun fürs rasche Baggern werben, fadenscheinig: Die Befürworter von Fahrrinnenanpassungen und Terminal-Ausbau haben doch bis ungefähr letzte Woche noch Umschlagzahlen und Arbeitsplätze angeführt. Nun bemänteln sie ihre Sache mit dem Klima - wer würde da heutzutage widersprechen?

Der Flügelkampf ist also gar keiner. Es hat sich nichts geändert.

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Seit 2000 Redakteurin der taz am Standort Hamburg. Schwerpunkte: Kultur und -politik, Drittes Reich, Judentum, Religion allgemein.
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