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■ Ski-WMKombination und Siesta-Polemik

Sierra Nevada (dpa) – Die 25jährige Schwedin Pernilla Wiberg gewann gestern bei der alpinen Ski-Weltmeisterschaft den Titel in der Kombination. Die Olympiasiegerin siegte in der Addition aus Abfahrt und Slalom mit einer Gesamtlaufzeit von 3:19,68 Minuten vor der Österreicherin Anita Wachter (3:21,73). Dritte wurde die Norwegerin Marianne Kjörstad (3:22,35). Katja Seizinger konnte im Slalom ihren dritten Platz nach der Abfahrt nicht erfolgreich verteidigen, sondern fiel als beste deutsche Starterin mit einer Gesamtzeit von 3:22,82 Minuten auf den fünften Platz zurück. Titelverteidigerin Miriam Vogt aus Unterammergau wurde mit 3:24,25 Minuten Siebte.

Die Kombinations-Abfahrt der Männer wurde wegen starker Winde abgesagt. Voraussichtlich soll heute die gesamte Kombination aus Abfahrt und Slalom ausgetragen werden.

Zuvor hatten sich die diplomatischen Verwicklungen zwischen Spanien und Österreich in der Sierra Nevada eher als „Sturm im Wasserglas“ entpuppt. Nachdem sich der spanische WM-Organisationschef Jerónimo Paéz in einer Pressekonferenz heftig erbost über Kritik an den Pistenarbeiten gezeigt hatte, war die „Siesta-Polemik“ (spanische Presse) am Abend offenbar schon wieder vergessen. Nach der Mannschaftsführersitzung gaben sich Paéz und der österreichische Cheftrainer Werner Margreiter, den der Spanier zuvor böse beschimpft hatte, die Hand und erklärten: „Wir haben uns ausgesprochen.“ Paéz, der zuvor noch beim österreichischen Botschafter Protest einlegen wollte, berief sogar den einen Tag vorher abgesagten spanisch-österreichischen Abend im Österreich- Haus wieder ein.

Die Herren-Trainer hatten die Organisationspannen, die zu Diskussionen und zur Verschiebung der Männer-Abfahrt geführt hatten, kritisiert. Das andalusische Fernsehen brachte das Thema in den Hauptnachrichten. Paéz war vor allem erzürnt über den Ausdruck „Siesta“, den sowohl Margreiter als auch Renndirektor Günter Hujara im Zusammenhang mit den Pistenarbeitern geäußert hatten. Denn als die Skifahrer am Freitag nachmittag ihr Abfahrtstraining bestreiten wollten, waren die Arbeiter verschwunden.

Margreiter gab eine Erklärung ab, er habe nicht die Absicht gehabt, jemanden zu beleidigen. „In den letzten zwei Tagen haben die Leute bewiesen, daß sie sehr gute Arbeit leisten.“

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