■ Kurz und fündig: Koma-Patienten
London (AFP) – Zu möglicherweise folgenschweren Ergebnissen hat die Untersuchung von 40 Koma-Patienten durch britische Ärzte geführt. Einem Bericht im British Medical Journal zufolge, fanden die Mediziner heraus, das 17 zum Teil seit vier Jahren als völlig bewußtlos geltende Patienten ihre Umwelt wahrnehmen können. Sie seien auch in der Lage, auf bestimmte Weise zu kommunizieren, hieß es in der britischen Fachzeitschrift. So könnten sie sich entweder durch Blicke verständigen oder durch Knopfdruck. Acht der Patienten könnten sogar Worte formen. Die meisten Kranken, bei denen eine Fehldiagnose erstellt wurde, seien entweder blind oder stark sehbehindert, teilte die Ärztegruppe um Professor Keith Andrews mit. Sie seien für bewußtlos gehalten worden, weil sie nicht in der Lage sind, mit den Augen zu blinzeln oder etwas mit Blicken zu verfolgen. Die Mediziner, die ihre Untersuchung in der Neurologie des Krankenhauses von London-Putney vornahmen, appellierten an alle Berufskollegen, in jedem Fall Spezialisten hinzuzuholen, wenn von ihnen verlangt werde, daß sie bei Koma-Patienten lebensverlängernde Geräte abstellen sollen.
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