Kolleginnen, treibt es im Büro nur heimlich!

Wie viele Affären und Beziehungen entstehen am Arbeitsplatz? Frauenzeitschriften wissen es genau

Pärchen sollen im Büro besser sehr diskret sein, da zumindest sind sich die Experten einig

BERLIN taz ■ Sex und Liebe im Büro sind nicht nur beliebte Themen für Seifenopern und Verhaltenscodices. Auch Umfragen zum Thema werden in schöner Regelmäßigkeit publiziert. Die Selbstauskünfte der Arbeiter und Angestellten sind aber durchaus widersprüchlich.

Laut der Frauenzeitschrift Cosmopolitan ist das Büro ein heißer Ort: Fast ein Drittel aller arbeitenden Deutschen hätten schon mindestens einmal Sex im Büro gehabt. Die Konkurrentin Lisa hat offensichtlich eine artigere oder prüdere Lesergruppe: 78 Prozent der Befragten lehnen die Verbindung von Arbeit und Vergnügen strikt ab, vermeldete sie. Die Experten des Gewis-Instituts hingegen erhoben, dass ein Drittel aller Ehen mit Kollegen geschlossen werden.

Ob dabei der Chef wie im 50er-Jahre-Film noch seine Sekretärin zur Madame macht, kann bezweifelt werden. Nur sechs Prozent aller Frauen haben angeblich schon einmal mit ihrem Vorgesetzten geschlafen. Allerdings behauptet das Emnid-Institut auch, dass fast jeder zehnte Mann schon mit seiner Chefin erotischen Kontakt gehabt haben will.

Die Paare sind als Kollegen manchmal Opfer, manchmal Täter. So befürchtet die Psychotherapeutin Astrid Schreyögg im Stern, dass die Verliebten von den Kollegen der Vorteilsnahme verdächtigt würden. Der Manager Otto Buchegger warnt hingegen auf seiner Homepage vor Paaren. Wenn ein Kollege sich mit dem einen anlege, habe er es oft auch mit dem anderen zu tun.

Bei den Verhaltensempfehlungen für Pärchen sind die Experten sich aber meist einig. Die Kommunikationstrainerin Meike Müller dringt in der Freundin auf Diskretion. Der Arbeitspsychologe Peter Groß gibt beim Stern die gleichen Tipps. Öffentliche Zeichen der Zuneigung wie Küssen sollte sich das Paar sparen. Die Beziehung solle erst öffentlich werden, wenn sicher ist, dass sie Bestand hat. Beziehungsprobleme seien strikt Privatsache.

Im europäischen Vergleich sind die Deutschen anscheinend lustfeindlich. Als das Job-Portal Monster die Nutzer fragte, wie sie es mit der Liebe im Büro halten, waren Deutsche und Franzosen das Schlusslicht. Die Briten gaben zu 41 Prozent an, auf der Arbeit zum Zuge gekommen zu sein. SW