: Koka-Einigung
■ Kolumbiens Bauern werden für die Zerstörung ihrer Felder entschädigt
Bogota (AFP) – Nach vierzigtägigen Auseinandersetzungen hat sich die unter starkem innenpolitischen Druck stehende kolumbianische Regierung mit den protestierenden Kokabauern geeinigt. Bei einem Treffen zwischen Innenminister Horacio Serpa und den Anführern der rund 60.000 Bauern einigten sich beide Seiten am Donnerstag in Bogota auf die Zerstörung der Felder. Dafür sollen die Kokabauern nach Behördenangaben pro Hektar umgerechnet etwa 3.450 Mark erhalten.
Nach der Einigung mit Innenminister Serpa beendeten die Bauern ihre Belagerung der Hauptstadt des Departamentos Caqueta, Florencia. Die Gouverneurin von Caquetas, Amparo Ossa, zeigte sich zufrieden über die Unterzeichnung des Abkommens. Es sieht neben der Bezahlung der zerstörten Kokapflanzen pro Hektar auch eine Förderung des Anbaus legaler Pflanzen vor. Jeder Bauer, der seinen Anbau umstellt, soll eine Wohnungsbeihilfe in Höhe von 1.800 Dollar erhalten. Zudem will die Regierung 14 Millionen Dollar (etwa 21 Millionen Mark) für soziale Dienste investieren.
Die Proteste gegen die Zerstörung der Kokaplantagen hatte im Juli in den südlichen Departamentos Caqueta, Putumayo und Guaviare begonnen. Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Kokabauern und Sicherheitskräften starben seit Juli mindestens zehn Menschen. Die Regierung schätzt, daß in Kolumbien rund 60.000 Hektar Koka angebaut wird, 25.000 Hektar sollen bereits zerstört worden sein.
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