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Kohls kommen und gehn...

Nicht unbedingt ademoskopisch sei es mir gestattet, eine unabhängige Meinungsäußerung zu den scheinheitlich rechtslichen Bundestagswahlen zu tätigen:

Können wir nun das Finalstadium teutscher Hörigkeit postulieren? Wohl kaum, denn die sozial-ethnische Bedingtheit des hiesigen Wahlverhaltens bleibt in ihrer Komplexität auch weiterhin ein berechenbarer Faktor aller Politdemagogie.

Wir wissen doch: Kohls kommen und gehn...

Der einzigst gangbare Weg zur existenzbewahrenden Lebenskultur liegt im Verständnis der unterbewußten Triebhaftigkeit individuellen Handelns. Das Kanalisieren des (pauschal betrachtet) progressiven Egozentrismus in eine kollektive Überlebensstrategie mit konsekutiv ökologischem Denken sollte den nonsomnolenten Gesellschaftsprojektantinnen zur Verbindlichkeit gereichen. Wer die Schuldigen der Jetztweltmisere ausschließlich in den Etagen der Deutschen Bank aufzudecken trachtet, verkennt den psychosozialen Aspekt des Status quo.

Der Mensch ist Feind seiner selbst in dem Maße wie er den Selbsterhaltungstrieb auf die momentane Bedürfnisbefriedigung reduziert. Natürlich ist diese Erkenntnis kein Novum, doch sollte sie an dieser Stelle Erwähnung finden, da wir — so widersinnig dies klingen mag — an der Symptombehandlung kranken. K2, Greifswald

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