: Kohl bei den Vertriebenen
■ Kanzler: Hupka, Czaja und Co. sollen polnische Westgrenze endlich anerkennen
Stuttgart (ap/dpa) - Bundeskanzler Kohl hat die Vertriebenen dazu aufgerufen, die polnische Westgrenze anzuerkennen und ihr zugleich den trennenden Charakter zu nehmen. „Entweder wir bestätigen die bestehende Grenze, oder wir verspielen unsere Chance zur deutschen Einheit“, sagte Kohl gestern in Stuttgart bei einer Gedenkstunde zur Verkündung der Charta der Heimatvertriebenen vor 40 Jahren. An die in Polen lebenden Deutschen appellierte Kohl, zu „Botschaftern der Aussöhnung“ zu werden. Der in der deutsch -deutschen Frage erzielte Durchbruch wäre nie erreicht worden, wenn zuvor nicht unmißverständlich klar gewesen wäre, „daß die Wiedervereinigung auf die Bundesrepublik, die DDR und Berlin beschränkt bleibt“, sagte Kohl. Dies sei ihm von den Regierungschefs der vier Siegermächte unmißverständlich klargemacht worden. Vertriebenen-Vizechef Herbert Hupka sagte, daß die Vertriebenen von ihrem „Recht auf Heimat“ nicht ablassen dürften. Und der Europa -Abgeordnete Graf Stauffenberg meinte, der in der Vertriebenen-Charta festgeschriebene Verzicht auf Gewalt und Vergeltung habe die Perestroika in der UdSSR ermöglicht.
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