■ Gewalt gegen Kinder in China: Körperliche Züchtigung
Peking (AFP) – Die meisten der sieben und acht Jahre alten chinesischen Kinder werden von ihren Eltern geschlagen, wenn sie schlechte Noten mit nach Hause bringen. Das berichtete am Montag die englischsprachige Zeitung China Daily.
Eine Umfrage unter 200 Kindern habe ergeben, daß beinahe 60 Prozent von ihnen körperlich gezüchtigt werden, wenn die Resultate in der Schule nicht nach Wunsch ausfallen. Soziologen hätten die Eltern aufgefordert, ihre Kinder nicht zu schädigen und zu mißhandeln, sondern die psychische Gesundheit der jüngeren Generation zu sichern, schrieb das Blatt unter Berufung auf eine in der Zeitung China Youth Daily erschienene Umfrage.
Rund die Hälfte der befragten Eltern gab demnach unumwunden zu, sofort mit Schlägen zu reagieren, wenn sie von mangelnden Schulleistungen ihrer Kinder erführen.
Viele chinesische Eltern setzen ihren Nachwuchs unter starken Notendruck, damit ihre Kinder später einen der raren Plätze in guten Gymnasien und Universitäten ergattern können. Ein Viertel der Kinder darf der Umfrage zufolge nicht zum Spielen mit Freunden nach draußen gehen. Mehr als die Hälfte der Kleinen antworteten, daß sie ihre Eltern „überhaupt nicht“ mögen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen