: Knastgitter zersägt
■ CDU vermutete Mißstände im Strafvollzug
Im Knast gebe es „Eisensägeblätter für nur sechs Mark, hatte die CDU in einer kleinen Anfrage an den Senat behauptet. Überhaupt: Immerzu würden die Gefangenen ausbrechen oder vom Hafturlaub nicht zurückkommen. Außerdem seien Rauschmittel — deshalb wollte die CDU die Zahl der Drogentoten der vergangenen Jahre wissen.
Der Senat hat sich gegen die Behauptung verwahrt, daß es Eisensägeblätter im Knast zu kaufen gebe. Ausgebrochen seien in den Jahren 1992-1993 aus der JVA Oslebshausen und JVA Bremerhaven zusammengezählt 17 Personen. Alle hatte die Gitterstäbe durchsägt; bis auf zwei Gefangene sind alle wieder aufgriffen worden. Bis Ende des Jahres werden die gesamten Gitter der JVA Oslebshausen durch mangangehärteten Stahl ersetzt.
Die „Versagerquote“ bei den Beurlaubungen liegt im Lande Bremen bei 0,7 Prozent, (Bundesdurchschnitt: 0,9). In der JVA Oslebshausen sind im Zeitraum von 1990 bis Mitte 1993 vier Menschen an Gebrauch von Drogen gestorben. taz
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