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Kleiner Klönschnack

■ Jonas Almqvist sinniert über das Biker-Wesen

Ob wir einen schlechten Ruf haben? — Biker wollen Rock 'n' Roll-Noise. Sie interessieren sich nicht für unseren Ruf. Sie sind ja selber schlecht angesehen. Oft kommen welche in die Konzerte, die uns bei Bikertreffen gesehen hatten, auch wenn wir kein bestimmtes Publikum anlocken. Eine Zeitlang habe ich ein Bikermagazin herausgegeben. War ziemlich klasse.

Biker sind ein nettes Völkchen. Viele sind dann in die Konzerte gekommen, nicht weil sie die Band kannten, sondern weil sie mich aus dem Magazin kannten. Vor allem, wenn wir in schwedischen Kleinstädten gespielt hatten. Da kamen wirklich alte Biker. Die haben dich nicht nach deiner Musik gefragt oder wieso du den und den Song nicht gespielt hast; die sagten: »Hey, du bist doch der Herausgeber vom Magazin, wie geht's deinem Motorrad«. Solche Sachen. So mußte es sein.

Leider ist ja Motorradfahren — gerade durch Harley Davidson — zum Yuppie-Ding Nummer eins geworden. In Amerika hat man inzwischen einen Namen dafür gefunden: »RUB« — »Rich Urban Bikers«. Das gleiche Phänomen gibt es jetzt auch in Schweden. Es wundert mich nicht, Whitney Houston in ihrem neuesten Video auf einer HD zu sehen. Vor zehn Jahren wär das nicht passiert. Dreck und ein sauberes Image gingen damals nicht zusammen. Heute geht das. Tonband: Kuhlbrodt/Fricke

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