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Klar Schiff

■ Ein Weserkahn aus dem Mittelalter wird jetzt im Fockemuseum restauriert

Jetzt wird klar Schiff gemacht: Auf dem Trockendock im Fockemuseum soll in den kommenden Monaten geklärt werden, um was es sich bei dem Wrack vom Beck's- Brauereigelände eigentlich handelt. Gestern traf der seltene Fund im Museum ein, wo er nun – vor den Augen des Publikums – erforscht und restauriert werden soll.

1989 buddelte man die Reste des Weserkahns bei Beck's aus. Vier Meter unter der Erde hatte das Schiff die letzten paar Jahrhunderte verbracht, an der Stelle eines längst verschütteten Weserarms. „Vermutlich ist es irgendwo gestrandet und dann vom Hochwasser hierhergespült worden“, mutmaßt der Landesarchäologe Manfred Rech. Näheres über die Schiffsbaukunst des Mittelalters erhofft er sich von der weiteren Restaurierung. Allein das Alter des Kahns ist schon bekannt: Die Jahresringe der Eichenplanken ließen auf das Baujahr 1489 schließen. Damit stammt der Fund aus der Übergangszeit zwischen dem Zeitalter der Koggen und den differenzierten Schiffstypen der Rennaissance.

Museumsdirektor Jörn Christiansen hofft jedenfalls auf evolutionäre Erkenntnisse: „Vielleicht haben wir hier sowas wie das missing link“. Bezahlt wird die For-schungsarbeit allein vom Finder. Beck's investierte laut Rech bereits „mehrere hunderttausend Mark“ in das Museumsstück. tom

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