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Kita-Plätze versprochen

■ Berlin will Kita-Rechtsanspruch einhalten. Bis Sommer 6.000 neue Plätze

Im Westteil der Stadt sollen bis August noch zwischen 4.000 und 6.000 Kindergartenplätze entstehen, um den Rechtsanspruch darauf zu gewährleisten. Die Chancen, einen Platz für sein Kind zu bekommen, seien sehr groß, sagte Jugendsenatorin Ingrid Stahmer (SPD) gestern vor Journalisten. Sie bat jedoch um Verständnis, falls es „Anlaufschwierigkeiten“ geben sollte.

Während in den östlichen Bezirken von einem hundertprozentigen Versorgungsgrad bei der Tagesbetreuung der drei- bis sechsjährigen Kinder ausgegangen werden könne, fehlte in den westlichen Bezirken noch für etwa vier Prozent dieser Jahresgruppe ein Kindergartenplatz. Damit liege Berlin weit vor allen anderen bundesdeutschen Städten, betonte die Senatorin.

Der Rechtsanspruch beziehe sich nur auf einen Halbtagsplatz, nicht auf eine Betreuung in einer Ganztageseinrichtung, betonte Stahmer. Alleinerziehende oder berufstätige Elternteile würden bei der Vergabe bevorzugt. Eltern müßten ihr Kind bis zum 29. Februar entweder bei der gewünschten Einrichtung vormerken lassen oder ihren Bedarf beim Jugendamt anmelden.

Insgesamt stehen derzeit 151.900 Plätze bereit. Der Versorgungsgrad für die bis zu dreijährigen Kinder betrage in Westberlin 26 Prozent und in Ostberlin 50 Prozent. Für die Drei- bis Sechsjährigen wurden 96 Prozent für den Westteil und ein Überangebot im Ostteil angegeben. Am schlechtesten mit Plätzen ausgerüstet ist der Wedding, am besten Mitte.

Künftig sollen die Kitas flexibel zwischen 6 Uhr morgens und 19.30 Uhr abends geöffnet sein. Für einen Ganztagsplatz müßten die Eltern je nach Einkommen und Träger zwischen 70 und 490 Mark monatlich rechnen. Insgesamt gebe die Stadt jährlich nahezu zwei Milliarden Mark für den Betrieb von Tageseinrichtungen aus. Der Beitrag der Eltern decke zwölf Prozent der Betriebskosten, so Stahmer. dpa

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