: Kino aus dem Knäckebrotland
■ Bergman-Retro auf Eins plus
Auch wenn beide Schweden zur Heimat haben: So leichtverdaulich wie Knäckebrot ist keiner der vierundzwanzig Ingmar-Bergman- Filme, die ab heute, 21.15 Uhr, auf dem Satellitenprogramm Eins plus zu sehen sind. Nur selten sind Melancholie und Verzweiflung in den Werken des Meisterregisseurs von einer verhaltenen Heiterkeit durchbrochen. Wie kaum ein anderer hat Ingmar Bergman seine eigene Seelenlage filmisch verarbeitet.
Die chronologisch geordnete Retrospektive aus vierzig Jahren Bergman-Geschichte startet mit Hafenstadt, einem Schwarz-Weiß- Film aus dem Jahr 1948. Nach eigenen Aussagen war Bergman zu dieser Zeit von dem italienischen Neorealismus beeinflußt. In dokumentarischem Stil erzählt er vom Schicksal einiger Mädchen in einer Göteborger Erziehungsanstalt. Er zeigt Jugendliche, deren Auflehnung in einer verständnislosen Erwachsenenwelt zum Scheitern verurteilt ist. Der damals 30jährige Filmemacher reflektiert hier nicht zuletzt eigene Erfahrungen: Gut zehn Jahre lag sein Bruch mit seinem Vater zurück. Scheibe: Wasa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen