: Kino-Tips
Wohl kein Nazi-Film ist heute so beliebt wie die Feuerzangenbowle. Zu Zeiten seiner Uraufführung, im Januar 1944, erfüllte er perfekt die Funktion, die Zuschauer von den rauhen Bombennächten und der sich anbahnenden Katastrophe abzulenken. Und seither ließen sich ganze Generationen von seinem sehnsuchtsvollen Blick in eine vermeintlich heile Vergangenheit verführen. Man müßte den Film mal anders anzuschauen versuchen: mit einem detektivischen Auge. Es ist doch wirklich merkwürdig: Wie kommt es, daß sowohl Jungnazis wie Mitläufer, daß sowohl die Wiederaufbaugeneration in den 50ern wie die heutigen BWL-Studenten sich in diesem Film wiederfanden und noch -finden? An den mittlerweile antiquierten Witzen kann es ja nun wirklich nicht liegen. Und, mal im Ernst, so viele Starqualitäten entwickelt Heinz Rühmann auch nicht. Manchmal könnte einen ein Verdacht beschleichen: daß es nämlich der reine Camp ist, der die Scharen noch vor den Fernseher und in die Kinos treibt, wenn Pfeiffer sich wieder mit drei f schreibt. Abaton, Sa 17.45 + So 14 Uhr; Magazin Do–Sa 18 Uhr
Die ambitionierte Reihe Jazz im Kino, die das Fama im Dezember zeigte, endet mit einem besonderen Porträtfilm. Thelonious Monk: Straight, no Chaser gibt einen Einblick in das Leben und Musizieren des Pianisten und Komponisten. Der 1988 von Charlotte Zwerin fertiggestellte Film basiert auf Dokumentaraufnahmen, die Thelonious Monk im Studio, unterwegs, hinter der Bühne und natürlich auch als Musiker auf der Bühne zeigen. Fama, Do, Fr + So 22.30 Uhr
Als ein ganz besonderer Film wird Zero Patience angekündigt, nämlich als „erstes Film-Musical über Aids“. Im Mittelpunkt der kanadischen Produktion aus dem Jahre 1993 steht jener unglückliche frankokanadische Steward, der als „Patient Zero“ das HIV-Virus nach Nordamerika getragen haben soll.Metropolis, Di 21.15 Uhr (Preview)
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