■ Soundcheck: King Candy
Heute abend: Michael Hansonis von King Candy fühlt sich wohl mit seiner Musik und mit seiner Umgebung. Sämig, unpompös, nicht zu selbstsicher und mit einer kumpelhaften Wärme singt der Chef der Gruppe King Candy seine Stücke. Es handelt sich um Lieder, welche ab 1983 außer von Hansonis auch von Leuten geschrieben wurden, die sich für Oscar Wilde und Buffalo Springfield interessierten und sich entsprechend für gitarrenrockende Dandies hielten. Aus zwei Gründen klingt die Musik von King Candy auch 1995 repräsentativ und interessant: Zum einen sind heute noch immer die vielen Songwriter around, für die, wie für Hansonis, das Komponieren und Schreiben nach oben beschriebenem Muster funktioniert. Zum anderen haben die betreffenden Musiker herausgefunden, daß ihre Lieder, deren erste Versionen sie als Teenager zurechtschusterten, etwas grundsätzlich Wahres berühren, auch wenn das heute nicht zum Aufkratzendsten gehört. King Candy spielen Stücke, die ohne die ganz großen Kämpfe auskommen wollen. Das klingt nach erleichterter Versöhnung. Mit wem, das wird sich bei ihrem Auftritt mit Plattenpräsentation zeigen.
Kristof Schreuf
Marquee, 21.6., und Prinzenbar, 22.6.
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