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Archiv-Artikel

Kinderlose zahlen ohne Murren

betr.: „ Kein Kindergeld für Gratis-Kitas“, taz vom 23. 3. 06

Im Moment finanzieren die Kinderlosen mit ihren Steuern und Sozialabgaben die Infrastruktur für Kinder ja kräftig mit. Sie haben ja keine Kinder, für die sie Kindergeld bekommen oder die von Schulen und Kinderkliniken profitieren. Das jetzige System funktioniert nur, weil es genügend Kinderlose gibt, die ohne Murren ihr Geld in das Sozialsystem einspeisen, ohne es je wieder zurückzubekommen.

Und dennoch scheinen eine vernünftige frühkindliche Erziehung, eine chancengleiche Schule und eine kostenfreie Hochschule nicht möglich. Ja, wer veruntreut denn das Geld? Wohin fließen die Milliarden? Anders gefragt: Welche Kostenlawine käme auf uns zu, wenn es die geforderte Kinderzahl tatsächlich gäbe? Von welchem Geld sollten 1 Million zusätzliche Kinder pro Jahr durchgefüttert, erzogen und ausgebildet werden, wenn es keine Kinderlosen mehr gäbe? Wie könnte diese Million Menschen jährlich in den Arbeitsmarkt integriert werden? Wie stark müsste die Arbeitszeit verkürzt werden oder andersherum: Wie stark müssten dafür die Arbeitskosten steigen? Würde Deutschland wie Frankreich werden, das mit seiner relativ hohen Geburtenrate weltwirtschaftlich total abgehängt vor der Globalisierung zittern muss? KLAUS WESTERMANN, Neu-Edingen

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