SEXUELLER MISSBRAUCH IN FERIENCAMP : Kinder guckten Sexpraktiken im Internet ab
OSNABRÜCK | Vor den sexuellen Quälereien in einem Ferienlager auf der Insel Ameland haben sich die Kinder aus dem Internet Informationen über Sexpraktiken geholt. „Dort konnten sie Anleitungen zu analen Sexpraktiken finden“, sagte gestern Alexander Retemeyer von der Staatsanwaltschaft Osnabrück über die bisherigen Vernehmungen. Videos der Gewalttaten seien bisher zwar nicht aufgetaucht, die Polizei beobachte aber das Netz. Die Täter, selbst erst 14 und 15 Jahre alt, hätten inzwischen bei den Vernehmungen Reue gezeigt, sagte Osnabrücks Polizeisprecher Georg Linke. Im Schlafsaal des Feriencamps „Silbermöwe“ haben sich laut Staatsanwalt schreckliche Gewaltszenen abgespielt. 13- und 14-Jährige wurden danach von ihren Kameraden gequält. Sie wurden nachts aus den Betten gerissen. Dann soll eine johlende Meute versucht haben, ihnen Flaschen oder Besenstiele in den Po zu stecken. Einige Opfer konnten sich nur durch hefige Gegenwehr schützen oder flüchteten. Bisher gebe es 13 potenziell Beschuldigte, drei Geständige und sechs Opfer, die zum Teil auch Täter gewesen seien, sagte Retemeyer. (dpa)