: Kinder als Spitzel missbraucht
betr.: „Alkohol in Kinderhänden“, Kommentar von Christian Rath, taz vom 15. 10. 07
Ich habe keinen einzigen kritischen Kommentar gelesen, der „Bedenken“ (Zitat) derart hatte, wie Sie sie formulieren: „Denn Jugendlichen, die unter Aufsicht der Polizei den Jugendschutz testen, wird dabei ja nicht zugemutet, Alkohol zu trinken oder jugendgefährdende Videos anschauen. Diese Jugendlichen werden die Produkte bloß aus dem Regal holen, an der Kasse vorzeigen, bezahlen und anschließend bei einem Beamten, der das alles beobachtet, abliefern.“ Es ging darum, Kinder als Spitzel zu missbrauchen.
„Zwar wirkt es immer problematisch, wenn der Staat seine Bürger zu rechtswidrigem Verhalten anstiftet, um sie dann dafür zu bestrafen.“ Noch mal: der Widerspruch bezog sich auf die Kinder! Der Staat stiftet Kinder an, Erwachsene zu rechtswidrigem Verhalten zu verführen! So wird unser Rechtsstaat dann Kindern vorgeführt. Der Kinderschutzbund hat bereits vor drei Tagen zu Recht darauf hingewiesen, dass derartige Aktionen die Würde von Kindern missbrauchten. Es tröstet mich, dass Frau von der Leyen immerhin so viel Rechtsempfinden hat, dass sie der Meinung ist, dass unsere derzeitige Rechtslage den Einsatz von Kinder-Spitzeln nicht erlaubt.
DORIT SIEVERT, Aachen