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Kiew beschwichtigt

■ USA kritisieren Atomwaffenbeschluß

Kiew/Moskau (AP) – Mit einer Erklärung hat der ukrainische Präsident Leonid Krawtschuk am Wochenende versucht, der internationalen Beunruhigung über den Atomwaffenbeschluß des Parlaments in Kiew entgegenzuwirken. Die Abgeordneten hatten am Donnerstag den Start-I-Vertrag ratifiziert, die vollständige Reduzierung der Atomwaffen jedoch gegen den Willen des Präsidenten an zahlreiche Bedingungen geknüpft.

Krawtschuk betonte, er und seine Regierung fühlten sich weiter dem Ziel verpflichtet, „daß die Ukraine ein atomwaffenfreier Staat werden soll“. Die Abgeordneten hätten sich durch eine Reihe von Gründen veranlaßt gesehen, die Ratifizierung des Start-I-Vertrages mit Ergänzungen zu versehen. Der Hauptgrund dafür sei, daß es die internationale Staatengemeinschaft versäumt habe, den besonderen Problemen der Ukraine Rechnung zu tragen.

Der russische Außenminister Andrej Kosyrew hatte zuvor erklärt, seine Regierung habe „einen sehr beunruhigenden Eindruck“ davon, daß die Ukraine die Ratifizierung des Start-I-Vertrags mit Bedingungen verknüpft habe. Bereits am Freitag hatte sich die Regierung der USA enttäuscht über den ukrainischen Beschluß geäußert. Die stellvertretende Sprecherin des Außenministeriums sagte, man befürchte, daß dieser Beschluß die Umsetzung des Start- I-Abkommens verzögern könne. Washington erwarte von Kiew, daß es seine Verpflichtungen einhalte. Kommentar Seite 10

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