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Archiv-Artikel

Kiep im Strauß-Prozess

Ex-CDU-Kassenwart verifiziert Kalender Schreibers. Ob Max Strauß mit dem Geschäfte machte, weiß Kiep nicht

AUGSBURG ap ■ Das wichtigste Beweisstück im Steuerprozess gegen Max Strauß ist nach Aussage des Ex-CDU-Schatzmeisters Walther Leisler Kiep aussagekräftig: der Terminkalender von Waffenlobbyist Karlheinz Schreiber. Die Einträge in Bezug auf ihn stimmten, sagte der 78-Jährige gestern vor dem Augsburger Landgericht.

Mit Hilfe des Kalenders will die Staatsanwaltschaft Max Strauß nachweisen, dass er Millionenprovisionen von Schreiber nicht versteuert habe. Mit der Zeugenbefragung Kieps am sechsten Verhandlungstag wollte das Gericht herausfinden, ob die Eintragungen in dem beschlagnahmten Kalender reale Hintergründe haben. Gegenüber Journalisten sagte Kiep zu den Notizen und Terminen, die ihn betrafen: „Das stimmte alles.“ Ob Strauß an den Geschäften beteiligt war, konnte Kiep nicht sagen. „Ich weiß nichts über Geschäfte Schreibers mit Strauß.“

Strauß-Anwalt Wolfgang Dingfelder zog den Schreiber-Kalender in Zweifel: „Da steht sehr viel Unsinn drin.“ In dem Kalender taucht mehrfach der Name „Maxwell“ auf, Schreibers geheimes Rubrikkonto, das die Staatsanwaltschaft Max Strauß zuordnet. Über dieses Konto soll der Angeklagte zwischen 1988 und 1993 rund 2,66 Millionen Euro Provisionen erhalten haben. Der älteste Sohn des früheren bayerischen Ministerpräsidenten habe beim Verkauf von Airbussen nach Thailand und Kanada sowie bei Panzerlieferungen nach Saudi-Arabien geholfen. Strauß, der seit einem Zusammenbruch psychiatrisch behandelt wird, bestreitet die Vorwürfe.