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KommentarKicker zu Managern?

■ Warum ist Werder so erfolgreich?

Wann hört und liest Deutschland etwas von Bremen? Eigentlich nur bei drei Gelegenheiten: Wenn das kleinste Bundesland vor dem finanziellen Ruin steht; Wenn die Konflikte zwischen Junkies und Anwohnern eskalieren; Und wenn Werder Bremen Deutscher Meister oder Deutscher Pokalsieger wird. (Daß die Damen vom TuS Walle Bremen in diesem Jahr wesentlich erfolgreicher sind als ihre balltretenden Kollegen, wissen nur Fachleute.) Beim Stichwort „Otto der Große“ fällt Jugendlichen der Fußballtrainer ein.

Brremen hat längst erkannt, wie wertvoll die Erfolge des SV Werder Bremen für das Image der Stadt sind. Nicht umsonst schmückt Rehhagel mit der Meisterschale eines der Plakate bei der Image-Kampagne, die die Stadt bundesweit schaltet. Einen ähnlich erfolgreichen und populären Manager sucht man in Bremen vergeblich.

Warum? Was können Werder Bremen und TuS Walle, was andere Bremer Unternehmen nicht können? Sponsorengelder einfahren ? Das große „Wir“-Gefühl in der Stadt mobilisieren? Richtige Personalpolitik? Alles redet von „Nieten in Nadelstreifen“ - aber die Herren im Trainingsanzug machen es anscheinend richtig. Das Beispiel Willi Lemke zeigt, daß ein Politiker zum fähigen Sport-Manager werden kann. Vielleicht gibt es ja bald die Umschulung von arbeitslosen Fußballehrern zu Personalmanagern und von Flankengöttern zu Aufsichtsräten. Bernhard Pötter

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