: Khomeinis Worte
■ Auszüge aus den „Weisheiten, Warnungen, Weisungen“ des Ayatollahs, erschienen bei Playboy
Die Schärfe, mit der der Iran in der Affaire um die Satire–Sendung „Rudis Tagesshow“ gegen die BRD Stellung nimmt, läßt sich auch mit den rigiden Moralvorstellungen des Ayatollahs erklären. „Es ist dem Mann verboten, den Körper einer Frau anzusehen, die nicht seine eigene ist, unter welchem Vorwand auch immer. Es ist auch der Frau verboten, den Körper eines Mannes anzusehen, der nicht ihr eigener ist. Das Gesicht und die Haare eines noch nicht geschlechtsreifen Mädchens anzusehen, wenn das in der Absicht geschieht, Lust zu suchen, und wenn man nicht fürchtet, der Versuchung zu erliegen, kann erlaubt werden. Es ist trotzdem empfehlenswert, nicht seinen Bauch und seine Schenkel zu betrachten, die bedeckt sein müssen. (...) Die Frau muß ihren Körper und ihre Haare vor den Blicken der Männer verbergen. Es ist sehr zu raten, daß sie sich auch vor den nicht mannbaren Jungen verbirgt, wenn sie argwöhnt, daß diese wollüstige Blicke haben. Es ist verboten, das Geschlecht eines anderen zu betrachen, auch durch eine Scheibe, oder in einem Spiegel oder im klaren Wasser. Es ist ebenfalls dringend geraten, nicht das Geschlecht eines Kindes anzusehen, das Gut und Böse unterscheiden kann. Aber für Mann und Ehefrau ist es erlaubt, sich überall zu betrachten. (...) Es ist einem Mann nicht verboten, eine andere als seine Frau zu fotografieren, aber wenn das dazu führt, daß er sie berührt, darf er sie nicht fotografieren.“ FORTSETZUNGEN VON SEITE 1
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen