piwik no script img

Kewenig hat keine Ahnung

Berlin (taz) - Die Vorwürfe der Berliner Alternativen Liste zur rechtwidrigen Abwicklung der Volkszählung über Computer wies der Berliner Innensenator Kewenig entschieden zurück. In seiner Stellungnahme von Montagabend betonte er, daß Datenschutz und statistische Geheimhaltung in jeder Phase der Volkszählung gewährleistet seien. Die umstrittene Formulierung in den eingestampften Haushaltsmantelbögen, die noch versichert, daß der Name nicht elektronisch gespeichert werde, sei geändert worden. Jetzt heißt es, die Namensangabe diene allein der Organisation der Zählung und werde nicht mit anderen Angaben auf den elektronischen Datenträgern gespeichert. Die Stellungnahme des Innensenators zeigt nach Ansicht der AL eine „bemerkenswerte Unkenntnis des Datenschutzes“. Es sei vielmehr eine Intention des Gesetzgebers gewesen, daß bei jeder maschinellen Verarbeitung von personenbezogenen Daten eine Rechtsgrundlage erforderlich sei. Im Volkszählungsgesetz sei die maschinelle Bearbeitung von Namen aber nicht vorgesehen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen