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Keiner soll hungern, ohne zu frieren –betr.: „Ein Wort der Erwähnung“ von Carola Rönneburg und Leserbrief von Susanne Grosse, taz vom 7. 4. 99

Liebe Carola, die Abwatschung von Leser abwatschenden Lesern ist eigentlich den abgewatschten Lesern vorbehalten. Da Sie aber zu den „Herren“ Satirikern gehören, durften und sollten und mußten Sie sich wehren, und das haben Sie fein gemacht.

Liebe Susanne, der Vergleich Kosovo – Auschwitz ist so bescheuert, daß man nur heulen kann. Trotzdem eine Antwort, auch wenn ich nicht der Gefragte bin: 1944 wurde in Auschwitz ungestört industrielle Menschenvernichtung betrieben. 1944 wurden meine Großeltern in Berlin (!) ausgebombt. Hitler selbst war in Sicherheit. Er wäre wahrscheinlich der letzte Kriegsgefangene geworden, hätte er sich nicht selbst ins Jenseits befördert. Genausowenig wird „Milosevic mit Gewalt begegnet“, wenn man Heizkraftwerke und Düngemittelfabriken bombardiert gemäß dem Motto: Keiner soll hungern, ohne zu frieren.

Ich räume ein, zu den hilflosen Linken zu gehören, die nicht wissen, wie man von heut' auf morgen in Jahrhunderten gewachsene ethnische Konflikte lösen kann. Ich weiß aber ganz gewiß: So nicht. Victor P. Habermann, Berlin

Die Redaktion behält sich den Abdruck sowie das Kürzen von Briefen vor. Die auf dieser Seite erscheinenden LeserInnenbriefe geben nicht notwendigerweise die Meinung der taz wieder.

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