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Keinen Motorradführerschein

■ Beweisaufnahme im Prozess um die Hells Angels beendet. Der Angeklagte Frank H. ist weiterhin nicht geständig

Gestern wurde die Beweisaufnahme im Hells Angels Prozess beendet. Nachdem das Gutachten über die Schusswaffen der Angeklagten und deren Vorstrafen verlesen wurden, machten fünf von sieben Angaben zu ihrer Person. Bevor sie auf der Reeperbahn arbeiteten, gingen sie Gelegenheitsjobs als Kellner, Fitnesstrainer oder Fotograf nach.

Auf der Reeperbahn sollen die Männer zwischen Januar 1999 und Oktober 2000 das Prostitutionsgeschäft kontrolliert haben. Die Bordelle „Pascha“ und „Eros Center“ standen unter ihrer Leitung. Dort sollen die Frauen zur Prostitution gezwungen worden sein. Das befürchtete Mammut-Verfahren konnte bereits vergangenen Freitag abgewendet werden. Sechs der sieben Angeklagten hatten Geständnisse abgelegt, nachdem ihnen eine deutlich geringere Strafe in Aussicht gestellt wurde.

Nun drohen ihnen Strafen zwischen einem Jahr und vier Monaten auf Bewährung und vier Jahren und acht Monate Gefängis. Frank H., der mutmaßliche Chef der Rockerbande, legte auch gestern kein Geständnis ab. Wie alle anderen äußerte er sich nicht zu seinen Verbindungen zu den Hells Angels. Der KFZ-Schlosser V. stritt jeden Kontakt zu der Rockerbande ab: „Ich habe noch nicht einmal einen Motorradführerschein.“ miso/lno

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