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Archiv-Artikel

Keine störanfällige Technik

betr.: „Abgasmessung als ABC-Schutz“, taz vom 19. 3. 04

Die Behauptung, die ABC-Erkundungswagen seien unter dem Eindruck des 11. September 2001 höchst eilig angeschafft worden, trifft nicht zu. Die Beschaffung dieser Fahrzeuge wurde bereits 1998 nach eingehenden Prototyperprobungen eingeleitet. Sie wurden den Ländern vom Bund im Rahmen seiner gesetzlichen Zuständigkeit für den Zivilschutz zur Erweiterung ihres Katastrophenschutzes zur Verfügung gestellt.

Die ABC-Erkundungswagen sind vor ihrer Anlieferung an den Bund zunächst durch einen Subunternehmer mit einem Innenausbau ausgestattet worden. Es wurden sodann im Bestückungslager des Bundesverwaltungsamtes weitere Einbauten eingebracht. Nach ihrer Komplettierung erfolgte die Auslieferung der Fahrzeuge unmittelbar und grundsätzlich ohne vermeidbare Verzögerungen. Auch die Behauptung, durch die Ansaugstelle erhält man verqualmte Messergebnisse, ist unzutreffend. Zahlreiche Praxistests belegen, dass Abgaskonzentrationen, die an der Ansaugöffnung auftreten können, keinen Einfluss auf die Qualität der Messergebnisse haben, da die chemischen Messgeräte aufgrund des Messprinzips auf Abgase nicht reagieren.

Unsinnig ist auch die These, Bruchstellen der beiden Schutzanzüge für die Besatzung seien vorprogrammiert. Die Anzüge können aufgrund ihrer Größe und Ausstattung nicht über ihre volle Länge ausgebreitet werden. Gleichwohl ist es nicht notwendig, sie diverse Male intensiv zu knicken. Es genügt ein einfaches, lockeres Übereinanderschlagen. Ohnehin muss das Material die gleichen mechanischen Anforderungen erfüllen, wie sie für die übrigen bei den Feuerwehren eingeführten Chemikalienschutzanzüge gefordert sind. Die Zentralstelle für Zivilschutz im Bundesverwaltungsamt hat zur Unterstützung der Anwender der ABC-Erkundungswagen eine Servicestelle für technische Fragen zu diesen Wagen eingerichtet. Nach den dort eingegangenen Fehlermeldungen kann von einer störanfälligen Technik nicht die Rede sein. ANNETTE LENA STEPHANPressesprecherin Bundesministerium des Innern