: Keine bewaffnete Revolution -betr.: Kommentar vom 21.3.95
Betr.: Kommentar vom 21.3.
„Fast jeder Satz ... könnte von CDU, SPD oder Grünen abgeschrieben sein.“ Gemeint hat der taz-Komentator das Bürgerschaftswahlprogramm der PDS, und das bereits am 21.3. obwohl das Program z.Zt. noch gemacht wird und voraussichtlich am 29.3 beschlossen werden soll!
Mit Knüllern wie „die bewaffnete Revolution“ wird die PDS nicht dienen können, aber was ist mit der kostenlosen Benutzung der BSAG-Linien, was ist mit der Koppelung der Sozialhilfe an die Bürgerschaftsdiäten und der Ausstattung der bremischen Krankenhäuser mit 400.000.000 Mark für 1996, anstatt dies für ein Congreßzentrum, die Teerhofbrücke und ähnliches zu verplempern? Es handelt sich hierbei um Vorschläge für das PDS-Wahlprogramm.
„Während AfB aber wenigstens Namen vorzuweisen hat, mit denen ein Staat zu machen ist, fehlen bei der PDS schlicht die Persönlichkeiten“, so wird weiter kommentiert. Wenn man kleinen Leuten für Sparbucheinlagen 2,0 Prozent zubilligt, aber bei Kontominus 12,5 bis 17,5 Prozent an Zinsen berechnet, würde ich von Kredithaien sprechen. Und wenn diese staatmachenden Persönlichkeiten sich mit Spendenschecks in Zeitungen fotografisch abbilden lassen und außerdem noch Lotter(ie)buden in der Innenstadt betreiben, kann ich nur sagen, daß am 14.5. Volksvertreter gewählt werden sollen.
Wenn die Presse und das Bremer Lokal-Fernsehen sich entblöden, die AFB durch jeden Neueintritt zu hätscheln, aber bei PDS, IBB, Frauenpartei etc. nichts zu berichten, gehört das auch zur Pressefreiheit. Ich kenne das noch vom „Neuen Deutschland“ während der DDR-Zeiten.
Die Presseberichterstattung in Bremen kann nur besser werden. Das „ND“ hat damals mein Leserbrief nur beantwortet, aber nicht veröffentlicht.
Liebe Redaktion, Kopf hoch, läßt Euch nicht niedermachen von Polit-Querulanten: Vorwärts mit Rebers,Lenz und Lojewski! Aber vielleicht auch mit dem Kleinverdiener G.G.? Gerrit Guit
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