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Keine Verantwortung

betr.: „Online-Studiengänge gehen manchmal schief“, taz bremen vom 13./14. Oktober

Ich glaube, Professor Ziegenbalg hat gar nichts verstanden. Das Bundesleitprojekt „Virtuelle Fachhochschule“ hat Millionen von Bundesmitteln und eine Menge von EU-Drittmittelfinanzierung „verballert“, und Herr Ziegenbalg war daran unmittelbar persönlich beteiligt. Die im Konsortium zusammengeschlossenen FHs haben sich hemmungslos mit Mitarbeitern und Sachmitteln ausgestattet, die aus Hochschulmitteln nie finanzierbar gewesen wären. Der bildungspolitische Auftrag und der hohe Anspruch, im FH-Verbund multimedial und online akademische Bildung an Studierende zu bringen, hatte bestenfalls Sekundärstatus – in jedem Falle aber kein realitätsnahes „Marketing-Konzept“. Und dass nun einzelne Beteiligte aus ihren Fehlern lernen wollen, ist der blanke Hohn, weil ohnehin niemand persönlich zur Verantwortung gezogen wird (werden kann). Wo bleibt da eigentlich das für viel Geld mit dem Controlling und der wissenschaftlichen Begleitung beauftragte BiBB? Oder merken die auch nichts?

Wolfgang Siedler

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