: Keine Prozente
■ HEW bilanzieren ihre schläfrige Zukunft
Eine Zwischenbilanz nach zweijähriger Laufzeit zogen die Hamburgischen Electricitätswerke (HEW) gestern über ihr „Energiekonzept Zukunft“. Der Inhalt wirkte einschläfernd: „Wir halten an dem Ausstieg aus der Kernenergie fest, aber es wird noch eine Weile dauern“, vertröstete HEW-Vorstandsmitglied Hans-Joachim Reh. Der Anteil erneuerbarer Energien sei in Hamburg bisher zu gering, um in Prozenten ausgedrückt zu werden. Bis 2010 werde sich daran wohl auch nichts ändern.
Doch mit den 20 Millionen Mark, die die HEW laut Kooperationsvertrag mit der Umweltbehörde bis zum Jahr 2013 jährlich in die Entwicklung erneuerbarer Energien pumpen, hätten sich einige Projekte bereits verwirklichen lassen: Allein in den vergangenen zwölf Monaten seien „gut ein halbes Dutzend Projekte – vom Brennstoffzellen-Blockheizkraftwerk über den Energiepark Geesthacht bis zu den Solarbäumen“ – verwirklicht worden, rühmen sich die HEW.
Künftig sollten vermehrt Gelder in die Erforschung von Wasserstoff als Energieträger fließen, erklärte Reh: „Der Transport von Wasserstoff ist kein Problem, aber die Herstellung.“ Denkbar sei zum Beispiel die Erzeugung von Wasserstoff mit Solarzellen in der Sahara.
Gedanken haben sich die HEW auch über die Zeiten nach 1996 gemacht, wenn der Kohlepfennig wegfällt und die Strompreise sinken: „Wir wollen bis zum Herbst ein Konzept für einen Fonds vorlegen, in den die Hamburger dann freiwillig das Geld einzahlen können, das sie nicht mehr für den Strom ausgeben müssen“, sagte Reh. Dieses Geld könnte auch für erneuerbare Energieträger ausgegeben werden. Der gute Wille in Ehren: Wer's macht, ist eine andere Frage. hh
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