: Keine Post zu Weihnachten?
Ob nun mit oder ohne Warnstreik, die Ost-Post droht hoffnungslos in der sie überflutenden Paket- und Briefwelle zu ertrinken. Dazu noch eine Stimmung von gereizt bis explosiv. Wenn die Gewerkschaft der Postler DPG selbst nur mit „ultimativem Druck“ ein Ergebnis in den am gestrigen Abend begonnenen Tarifgesprächen mit den Arbeitgebern der Bundespost in Bonn erreichen konnte, spricht das für den Ernst der Lage. Für den Fall, daß keine Einigung über die Forderungen der Postgewerkschafter erzielt wird, kann der Gewerkschaftsvorstand Warnstreiks nicht ausschließen. Im wesentlichen erhebt die Gewerkschaft drei Forderungen, auf die bisher noch keinerlei Reaktion der Arbeitgeber erfolgt sei: ein zusätzliches Brutto-Monatseinkommen für 1990 als Ausgleich für die veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, einen Verhandlungstermin spätestens im Januar 1991 über die Ausdehnung des westlichen Rationalisierungsschutzes auf die östlichen Länder sowie Verhandlungen — ebenfalls nicht später als Januar 1991 — über die Angleichung der Einkommen auf 60 Prozent der West- Einkommen. Foto: Thomas Raupach/argus
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