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Keine Knete, keine Knete

„Mit Bedauern“ mußte Magdeburgs Oberbürgermeister Willi Polte der Bitte von Umweltdezernent Klaus-Peter Böge um Aufhebung seines Arbeitsrechtsverhältnisses entsprechen. Der 41jährige Ingenieur aus Lübeck galt als rechte Hand von Umweltstadtrat Gerhard Ruden und hatte sich besonders für die Müllentsorgung und Abfallwirtschaft in Magdeburg eingesetzt. Böge begründete seine Entscheidung mit finanziellen Belastungen, die er nicht länger auf sich nehmen könne. In der Magdeburger Stadtverwaltung sind derzeit 12 Fachleute aus den Alt-Bundesländern beschäftigt. Doch nur vier von ihnen kann einer Regelung der Bundesregierung zufolge über einen Sonderfonds das im Westen übliche Gehaltsniveau finanziert werden. Dies sei erforderlich, da die betreffenden MitarbeiterInnen durch ihren Wohnsitz in den alten Bundesländern, durch Fahrkosten höhere Unkosten im Vergleich zu den einheimischen Beschäftigten haben, informierte Magistrats-Pressesprecher Matthias Ullrich. Für Umweltdezernent Böge galt diese Sonderregelung nicht, da er für seine Tätigkeit im Umweltamt Lübeck auch von dort ein prozentuales Gehalt bezogen habe. Die Stadt Lübeck sei nun aber nicht mehr bereit gewesen, diese Arbeitsteilung zu akzeptieren. Einen finanziellen Ausgleich konnte aber auch der Magdeburger Magistrat nicht anbieten.

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