■ Fußball-EM: Keine Karten
Einer der einflußreichsten Funktionäre im englischen Fußball, der Vorsitzende des FC Coventry City, Brian Richardson, hat in einem englischen Massenblatt zugegeben, daß er den Großteil der seinem Verein zugestellten Karten an einen Schwarzmarkthändler weitergegeben hat. Richardson wurde erst am vergangenem Freitag in die Spitze des englischen Fußballverbandes gewählt. Der Schwarzmarkthandel flog auf, als ein Reporter eines der Coventry-Tickets für 220 Pfund von der Agentur „Sports Headlines“ kaufte. Die gehört dem Schwarzhändler Joe Stainer, der selbst behauptet, Hunderte von Karten für die meisten Spiele der Euro '96 zu haben. Die Vereinsführung von Coventry gab zwar zu, daß Karten an Stainer abgegeben wurden. Der Klub habe daraus aber keinen Gewinn eingestrichen. Laut der Euro '96-Geschäftsstelle wurde „Sports Headlines“ aber keine Genehmigung erteilt, EM-Tickets abzusetzen. Sprecher Andrew Walpole: „Kein Ticket darf ohne Bewilligung des Fußballverbandes zum erhöhten Preis weiterverkauft werden. Coventry City muß wissen, daß es seit 1994 gesetzlich verboten ist, Karten zum Verkauf ohne Genehmigung anzubieten.“ Die Höchststrafe für dieses Vergehen beträgt 5.000 Pfund.
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