■ CHEMIEWAFFEN: Keine Giftstoffe im Kriegsgebiet
Washington (dpa) — Warum der Irak im Golfkrieg keine Chemiewaffen eingesetzt hat, bleibt auch eine Woche nach Ende der Kampfhandlungen ein Rätsel. Das Pentagon besitzt nur einen einzigen Bericht von „Marines“, daß bei der Explosion einer Mine Senfgas freigesetzt worden sei. Außer diesem Vorfall, der wegen Regens keine Bedrohung für die Soldaten darstellte, habe es „keine Anzeichen für die Anwesenheit von chemischen Waffen im Kriegsgebiet“ gegeben. „Wir waren etwas überrascht“, so der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pete Williams. Die Befragung von irakischen Soldaten, die sich ergeben haben, und die Überprüfung von Bunkern und Ausrüstungsmaterialien brachte den Militärs mehr Klarheit. „Es scheint, als wenn die meisten Einheiten noch nicht einmal ausgerüstet waren, um mit chemischen Waffen umzugehen“, sagte Williams. Die Chemiewaffen dienten Saddam Hussein vor allem als psychologische Waffe gegen die alliierten Soldaten, die Menschen in Israel und Saudi-Arabien. Eines der ersten Ziele nach dem 17. Januar waren denn auch die Produktionsstätten für chemische Kampfstoffe, von denen der Irak nach westlichen Schätzungen mindestens 1.000 Tonnen hatte. Doch der Einsatz der völkerrechtlich verbannten Giftstoffe blieb aus und gefunden wurden ebenfalls keine.
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