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Kein kleiner Spitzel

■ betr.: "Klartext von Klarname Meyer", taz vom 30.1.92, "Ich war immer Schützer der DDR" (Interview Till Meyer), taz vom 31.1.92

betr.: „Klartext von Klarname Meyer“, Gastkommentar von Wiglaf Droste, taz vom 30.1.92, „Ich war immer Schützer der DDR“ (Interview Till Meyer),

taz vom 31.1.92

Manchmal fragt man sich echt, was in Euch vorgeht. Nichts gegen Meinungsvielfalt, das macht Euch ja so interessant. Aber wohin geht die Grundrichtung? Auf der einen Seite die Kommentare von Knabe und Bröckers zu Stolpe, die auch von Mertes oder von Schnitzler gestylt worden sein könnten, und dann dieser Droste, der nicht nur Meyer in Schutz nimmt, sondern auch noch Bohley und Krawczyk beleidigt. Und das als Gastkommentar für den der/die taz-Käufer/in auch noch zahlen muß. Als Dokumentation wäre das Gewäsch ja noch akzeptabel gewesen.

Nach dem heutigen Meyer-Interview kann man nur von Glück sagen, daß dieser Mensch in so einem System geboren wurde, in dem er sich nicht allzusehr entfalten konnte. Aus diesem Holz sind Pol Pot, Mao, Stalin, Ghadafi, Saddam Hussein — und wie sie alle hießen und heißen — geschnitzt. Der hätte nie aus dem Knast entlassen werden dürfen. Vielleicht sollte man ihn mal ein paar Jahre unter alten DDR-Bedingungen in Bautzen einsperren. Er fand ja die DDR so toll. [...]

Meyer verschweigt übrigens, daß die von ihm verachtete DDR-Opposition damals eine Protestaktion gegen die IWF-Tagung plante, die von seinen Stasi-Freunden verhindert wurde. [...] Ralf Ansorge, Ost-Berlin

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