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■ Sogar im Dienstleistungsbereich wird weiter entlassen

Eine der bedeutendsten wirtschaftlichen Veränderungen der Altbundesrepublik wird in Ostdeutschland einstweilen nicht stattfinden: die Umwandlung der Industrie- in eine Dienstleistungsgesellschaft. Davon gehen jedenfalls das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin und das Kieler Institut für Weltwirtschaft aus. Im „Anpassungsbericht“ der beiden Institute von Mitte März wird gar eine Schrumpfung prognostiziert: Hatte der Dienstleistungsbereich zu Jahresbeginn noch 1,11 Millionen Beschäftigte, sollen es im Dezember 200.000 weniger sein.

Dieser Sektor, der von den Großbanken über niedergelassene Ärzte und EDV-Servicefirmen bis zum Gastgewerbe reicht, gilt einerseits generell als Schlüsselbereich der Modernisierung, andererseits wurden die Bonner PolitikerInnen im letzten Jahr nicht müde zu behaupten, er werde zur Basis eines sich entwickelnden ostdeutschen Mittelstandes. Aber auch dies war eine Mischung aus Irrtum und Lüge. Beschäftigungsgewinne bei Banken und Versicherungen ändern wenig daran, daß etwa die miserable Baukonjunktur für äußerst gefährdete Architekten- und Bauingenieurs-Stellen gesorgt hat — wie überhaupt mit der tiefen Rezession die Nachfrage nach Dienstleistern generell abnimmt. Die wegbrechende Nachfrage könnte sogar bedeutsamer sein als die ungeklärten Eigentumsansprüche, die Bürokratie und die schlechte Infrastruktur, die gemeinhin als Ursache für den fehlenden Aufschwung herhalten müssen. Selbst im Verhältnis zur schlechten Entwicklung der gesamten ostdeutschen Wirtschaft wird der Sektor zurückbleiben. Die Institute: „Die künftige Entwicklung wird deshalb vermutlich im Schlepptau der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung verlaufen.“ diba

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