piwik no script img

„Kein Kommentar“ bei Jenoptik Carl Zeiss

■ Geschäftsanteile gehen an die Zeiss-Stiftung

Jena. Vorerst „kein Kommentar“, so hieß es am Donnerstag morgen bei den Geschäftsleitungen von Jenoptik Carl Zeiss Jena GmbH und Jenaer Glaswerk zur Treuhand-Entscheidung vom Vortag.

Die Übergabe der gesamten Geschäftsanteile beider Unternehmen an die Zeiss-Stiftung und damit in die Hände der thüringischen Landesregierung sei eine „überraschende Entscheidung“, war aus Unternehmenskreisen zu erfahren.

Sie mache neue Überlegungen notwendig. Die Wirkung auf bereits erarbeitete Sanierungskonzepte beispielsweise seien in vollem Umfang noch nicht abzuschätzen. Um die Tragweite der Rohwedder-Entscheidung ganz zu ermessen, müsse man sich auch noch mit der Landesregierung ins Benehmen setzen, hieß es. Die Regierung in Erfurt trägt nun jedenfalls anstelle der Treuhandanstalt die Verantwortung für die Zukunft der Stiftungsbetriebe. Die Übernahme von 1,3 Milliarden DM Altschulden durch die Treuhand schaffe für den Beginn sicher einige Erleichterung.

Als erste Reaktionen brachte die für Anfang April in Aussicht gestellte Übergabe der Unternehmen jedenfalls eine beachtliche Geschäftigkeit und Beratungen in Permanenz in den Jenaer Chefetagen.

Von Hoffnung auf Rettung vieler der mehr als 20.000 Arbeitsplätze am Standort bis zu Ratlosigkeit über das „Wie weiter?“ reichten die Stimmungen in Jena am „Morgen danach“.

adn

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen