: Kein Grund zur Häme
Betr.: „Lustiges Wettbieten“, taz nord vom 19. 8. 06
Unsere Stadt ist keine „Tourismuskapitale“. Es gibt hier viele Ausländer, viele Menschen mit Migrationshintergrund, viele Arbeitslose und ein leeres Stadtsäckel – das ist kein Grund zur Häme! Es ist dank der Mitarbeit vieler engagierter Bürger gelungen, die früher hohe Jugendkriminalität stark zu senken und ein friedliches Zusammenleben der verschiedenen Gruppen zu ermöglichen. Mit Entsetzen haben wir deshalb die Nachricht vom möglichen Verkauf des großen Hauses im Herzen unserer Stadt an den bekennenden gewaltbereiten Neonazi Rieger gehört, der daraus eine Tagungs und Ausbildungsstätte für die braunen Horden machen möchte. Gegen dieses Vorhaben wehren sich viele Delmenhorster, alle demokratischen Parteien, weltanschauliche und religiöse Gruppen, sowie viele Vereine und Verbände. Eine Initiative sammelt Geld, um die Stadt notfalls beim Ankauf der Immobilie zu unterstützen. Immerhin sind dabei in knapp zwei Wochen schon über 800.000 Euro zusammengekommen. Keiner der Spender sieht dies als „lustiges Wettbieten“! Von der taz erwarte ich, dass sie sich mit Menschen solidarisiert, die sich gegen die Nazis stellen. Von alleine verschwinden sie nicht, weder auf den Mond noch sonst wohin! MARGRET SCHMIDT, Delmenhorst