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Kein Grüner Punkt für BASF

■ Der Chemiekonzern baut doch keine Recyclinganlage: Es gibt viel weniger Plastikmüll als ursprünglich erwartet

Köln (AFP/taz) – Das Duale System Deutschland (DSD) und die BASF wollen auf den geplanten Bau einer Recycling-Anlage für Kunststoffabfälle verzichten. Für eine solche Großanlage sei nach den derzeitigen Prognosen keine hinreichende Auslastung zu erwarten, schreiben die beiden Unternehmen in einer gemeinsamen Erklärung.

Statt dessen sollen Kunststoffabfälle vermehrt in Hochöfen als Reduktionsmittel zur Eisen- und Stahlgewinnung eingesetzt werden — was inzwischen als „Recycling“ von der Bundesregierung anerkannt wird – auch wenn es sich dabei letztlich um Verbrennung handelt.

Dem widerspricht die Grüne- Punkt-Gesellschaft allerdings: Es gebe schließlich am Schluß ein konkretes Produkt, nämlich Roheisen. Ein Sprecher des Dualen Systems Deutschland räumte gestern jedoch ein, daß das Verwertungsverfahren in einigen Bundesländern umstritten sei. Immer wieder wird der Verdacht laut, daß dabei Furane und Dioxine freigesetzt werden, was das DSD jedoch vehement bestreitet. Statt einer zunächst erwarteten Jahresmenge von 750.000 Tonnen Kunststoffabfällen, wird in Deutschland nach Angaben des DSD ab 1996 nur mit 580.000 Tonnen derartiger Abfälle gerechnet. Ein Sprecher des Dualen Systems führte dies vor allem darauf zurück, daß weniger Kunststoff bei der Herstellung von Verpackungsmaterial eingesetzt würde. In der BASF-Anlage sollten eigentlich 300.000 Tonnen gemischte Verpackungskunststoffe im Jahr zu Ölen und Gasen verarbeitet werden. Außer in Hochöfen werden grünbepunktete Joghurtbecher und Käsefolien derzeit vor allem in zwei Anlagen der RWE und der Veba verarbeitet, die die VerbraucherInnen sehr teuer zu stehen kommen. Weit über zweitausend Mark kostet insgesamt die Aufbereitung einer Tonne Plastikmülls — frisches Material ist viel billiger. Die RWE stellt ein Gas als Grundstoff zur Methanol-Herstellung her. Die Veba verarbeite die Abfälle in ihrer Kohleöl-Anlage in Bottrop zu einem synthetischen Öl.

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