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Kein Friede für Vietnams Wälder

■ Einstieg in die Marktwirtschaft auf Kosten der Umwelt

Hanoi (IPS) – Nicht genug, daß Vietnam in den Kriegsjahren zwischen 1945 und 1975 die Hälfte seiner Walddecke verloren hat, auch heutzutage verschwinden jährlich 200.000 Hektar Urwald und mit ihm viele Tierarten. Nach den Ergebnissen einer Studie des „Internationalen Bundes zum Schutz der Primaten“ (IPPL) haben findige Händler in Vietnam bereits ein „blühendes“ Geschäft mit artengeschützten Tieren aufgezogen. Vor allem seit der wirtschaftlichen Öffnung des Landes – das die „Internationale Konvention zum Handel mit artengeschützten Tieren“ (CITES) nicht unterzeichnet hat – sei ein steiler Konjunkturaufschwung festzustellen, berichtet IPPL.

Viele vom Aussterben bedrohte Tierarten kommen aus Vietnam in die Spezialitätenrestaurants und Tierhandlungen Südostasiens. Staatseigene Unternehmen organisieren, wie die IPPL-Studie feststellte, den Exotenhandel mit Hongkong, Singapur und Taiwan. Für bis zu 200 US-Dollar pro Tier verkaufen vietnamesische Händler beispielsweise Makak-Affen an Unterhändler aus Taiwan. Besonders schätzt man dort das Gehirn der Affen, dem – zu „Affenbalsam“ und „Affenwein“ verarbeitet – eine heilende Wirkung zugeschrieben wird. Neben dem Handel mit Tieren sieht die brachliegende vietnamesische Wirtschaft vor allem für Holz, mineralische Ressourcen und Meeresprodukte Exportchancen. In größter Gefahr sind die Mangrovenwälder im Mekong-Delta. Die Pläne des Ministeriums für Meeresprodukte sehen hier 23 neue Garnelenzuchten vor. Umweltschützer glauben, daß Vietnams Küsten bald ebenso entwaldet sein werden wie die in Indonesien oder auf den Philippinen.

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