: Kein Dialog in Grohn
Betr.: Motze für Motschmann, taz bremen vom 18.10.2002
Wie sich erst sehr spät in der Diskussion um den Erhalt des Oeversberg als Bezirkssportanlage herausstellte, hat der SPD/CDU-Senat Grohns letzte größere Grünfläche per Vertrag schon 1999 der IUB als Science-Park vermacht. Wer hat seinerzeit mit der Grohner und St. Magnuser Bevölkerung einen demokratischen Dialog über diese Wegnahme geführt? Niemand, schon gar kein Politiker von Rot oder Schwarz!
Musste die Bevölkerung sich nicht ihre gesamten Informationen in einem – wie häufig – ungleichen Kampf gegen die Regierenden und „Inhaber des Informationsmonopols“ holen und erstreiten? Und war dann nicht erst die mühevolle Öffentlichkeits- und Überzeugungsarbeit zu erbringen?
Gibt es wirklich einen Grund für einen Automatismus, wonach wer für die IUB ist, auch für den Verlust des Oeversberg eintreten muss? Nach der nichtöffentlichen Unterzeichnung des Ansiedlungsvertrages ist im Norden des Campus das Steingutverwaltungsgelände nahe Bundesbahn und Autobahn frei und von der stadteigenen BIG erworben worden. Dieses Areal könnte einen Sciencepark in direkter Nähe schaffen, der Bevölkerung und Sportlern ihren Oeversberg nicht nur erhält, sondern auch die Vernichtung von Ressourcen wie die Vergeudung von Steuergeldern vermeidet. Wenn IUB wie CDU und SPD im Senat den nötigen Ausgleich und Kurswechsel im Sinne der Bevölkerung nicht wagen, dann wird es diese Bevölkerung ihnen eben noch deutlicher zeigen! An dem Protest dürften alle drei keine Freude haben: Die Uni nicht, weil sie ihr Verhältnis zu ihren Nachbarn zunehmend ramponiert, CDU und SPD im Senat nicht, weil der näher rückende Bürgerschafts- und Beirats-Wahltag am 25. Mai 2003 ihr „Zahltag“ werden könnte... Reinhold Koch, Bremen-Farge
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