: Kein Boom bei Kontenabfragen
BERLIN afp ■ Die seit Anfang April zulässige Kontenabfrage durch die Finanzämter hat sich nach Erkenntnissen der Steuergewerkschaft als wirkungslos erwiesen. Das Gesetz zur Förderung der Steuerehrlichkeit sei ein „Papiertiger“, sagte der Gewerkschaftsvorsitzende Dieter Ondracek der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Gemessen an den insgesamt 500 Millionen Konten und 30 Millionen Steuerzahlern sei die Zahl der Abfragen „verschwindend gering“. Die Finanzdienstleistungsaufsicht könne bundesweit nur 60 Kontenabfragen pro Tag bearbeiten. Bankenvertreter hatten vor Einführung der Kontenabfrage vor einer Flut von Anfragen und vor dem „gläsernen Bankkunden“ gewarnt. Bis Ende Juni lag die Zahl der Abfragen jedoch nur bei 1.738. Große Fälle von Steuerhinterziehung sind dabei laut Ondracek bislang nicht aufgedeckt worden.