: Kein Bier für Neonazis
Nach den Protesten vom Wochenende schließt die Stadt Neumünster die Neonazi-Kneipe „Club 88“
BERLIN taz ■ Das dürfte die Neonazis in Neumüster ärgern: Ihren „Club 88“ gibt es nicht mehr. Die Stadtverwaltung entzog der Inhaberin der Kneipe die Konzession. Sie habe sich als unzuverlässig erwiesen, sagte der Pressesprecher der Stadt der taz.
Vier Jahre lang konnte Betreiberin Christine Dolscheid die rechtsradikalen Gäste ungestört in ihrem Lokal bewirten. Christian Worch hielt dort seine Schulungen und Treffen mit Kameradschaften ab. Die Polizei sah dem Treiben lange zu, bevor sie vor einigen Wochen den Auftrag bekam, das Lokal zu durchsuchen. „Ich habe zulange weggeschaut“, räumte SPD-Ratsherr Andreas Hering kürzlich ein.
Am vergangenen Samstag hatte Worch seine „Kameraden“ zu einem Protestmarsch nach Neumünster einbestellt. Das Potenzial der Gegendemonstranten beeindruckte die Stadtverwaltung mehr. Oberbürgermeister Hartmut Unterlehberg bedankte sich gestern „bei allen Bürgern, die sich am Wochenende mutig, eindeutig und entschlossen gegen den braunen Spuk gewandt haben“. ROGA
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